Erstmals im Jahr 1309 urkundlich erwähnt, existiert rund um die Kirche St. Michael eine kirchliche Gemeinschaft. Im 15. Jhd. entschloss sich diese dazu, die Bildung von Mädchen zu ihrer besonderen Aufgabe zu machen. Seit der Weihe der neuen Klosterkirche 1635 zu Ehren „Maria Opferung“ nennen sich auch die Schwestern entsprechend.

Dieses Bauvorhaben wurde aufgrund der historischen Bedeutung durch die schweizerische Denkmalbehörde betreut. Um die wertvolle Bausubstanz dauerhaft zu schützen, richtete sich das Augenmerk der Behörde besonders auf die Fähigkeit des rein mineralischen Putzes mit Perlit als Leichtzuschlag, Wasser in großen Mengen aufnehmen und auch wieder abgeben zu können. Die gute Dämmeigenschaft des Putzes wurde als unerwarteter Zusatznutzen gerne in das Leistungsvermögen des Baudenkmals integriert.

Nach der Bestandsaufnahme wurde der schadhafte Putz komplett der Fassade entlang entfernt. Da sich unter der Fassade in Teilen Fachwerk sowie jegliches in der Umgebung zur Verfügung stehende

Material, von Holz über Ziegel bis hin zu Natursteinen, alles wiederfand, entschloss man sich für vollflächiges Anbringen des Putzträgers. In der Regel werden Putzträger über Holzflächen angebracht. Jedoch wäre hier ein Zuschneiden der Putzträger nicht wirtschaftlich. Die vorbereiteten Flächen wurden in drei Lagen mit durchschnittlich 8 cm, teilweise sogar mit 10 cm Putz überarbeitet. Werden solche Schichtstärken notwendig, empfiehlt es sich das Gerüst mit einer Plane einzuhausen, da zu schnelles Abtrocknen Risse entstehen lassen kann.

Um einen möglichst historischen Wandaufbau zu installieren, legte die Denkmalbehörde besonderen Wert auf die Auswahl der Materialität. So war neben der rein mineralischen Formulierung des Putzes  eine weitere Vorgabe ein Armierungsgewebe aus Leinen zu verwenden. Die Arbeit mit einem Leinengewebe fordert den Verarbeiter und verlangt gut abgestimmtes Arbeiten. Denn kommt das Leinen mit Wasser in Berührung, beginnt es sich zu Verziehen und entwickelt ein starkes Anhaftverhalten. Der als Wormser Putz ausgeführte Oberputz, sowie die Armierungslage wurden mit Klimasan Antik ausgeführt. Die Oberfläche wurde zum Stabilisieren mit Keim Fixativ behandelt.